Nach unzähligen Dokumentationen und Spielfilmen über Elvis’ Leben wird 1989 Jerry Lees wilde Rock’n’Roll-Karriere verfilmt – sechs Jahre nach der letzten Chartplatzierung (Why you been gone so long). Great balls of fire mit Dennis Quaid in der Hauptrolle ist eher eine Komödie als ein ernstgemeinter Versuch, Jerry Lees kometenhafte Karriere in den 50ern darzustellen.
1999 ist der King wieder da – auf Leinwand. Begleitet von seiner TCB-Band und der Sweet Inspirations Original-Las Vegas-Band tourt Elvis durch ausverkaufte Hallen in Europa. Zur Fußball-WM 2002 ist der Elvis-Titel A little less conversation in 23 Ländern auf Platz 1 – als Werbesong der Firma Nike.

1994 beginnt die letzte musikalische Epoche von Johnny Cash unter der Regie von Hip-Hop- und Metal-Produzent Rick Rubin für American Recordings. Eröffnet wird die Reihe mit Delia’s Gone, einer Ballade über einen Mörder, in der Tradition von Cashs düstersten Songs. Mit dem dazugehörigen Video, in dem Topmodel Kate Moss die Hauptrolle spielt, wird Cash schließlich auch dem jüngeren MTV-Publikum bekannt. Aufgrund der neuen Begleitmusiker (Tom Petty & the Heartbreakers, Red Hot Chili Peppers und Fleetwood Mac) weicht der urtypische Boom-chicka-boom-Rhythmus einem neuen Cash-Sound.
Bei den Aufnahmen für das zweite Album Unchained im Jahr 1996 geht es Cash gesundheitlich schon so schlecht, dass er zwischendurch immer wieder Pausen einlegen muss.
Nach seiner letzten Europatournee 1997 wird ihm zu Ehren am 6. April 1999 im Hammerstein Ballroom in Manhattan, New York City, das Konzert An All Star Tribute to Johnny Cash aufgezeichnet, bei dem viele Weltstars seine Lieder singen. Cash tritt, stark geschwächt und zur Verwunderung und Freude des Publikums, auch selbst auf. Es ist sein letzter Auftritt auf einer großen Bühne.
Auf dem im Oktober 2000 erschienenen Album American III: Solitary Man klingt Cashs sonst so fester Bariton erstmals brüchig. Mit Johnny Cashs letztem zu Lebzeiten veröffentlichten Album, American IV: The Man Comes Around vom November 2002, gelingt ihm mit einem zweiten Platz in den Country-Charts noch einmal ein großer Erfolg. Cashs Gesang ist hier fragil, zurückhaltend und würdevoll. Man hört ihm an, dass er schwer krank ist, die Gebrochenheit seiner Stimme passt jedoch zum Grundton des Albums, das vorwiegend von Liebe, Tod und dem Leben danach handelt. Diese vier letzten Alben von Johnny Cash aus der American-Recordings-Reihe fanden weltweit auch außerhalb der Countryszene große Anerkennung.
Er sang I’ve been everywhere. Und in der Tat, er war überall – dreimal überall. Nach zwölf Weltumrundungen für unzählige Konzerte stirbt Johnny Cash am 11. September 2003 – nur vier Monate nach dem Tod seiner Frau June Carter und 35 gemeinsamen Ehejahren. Zeitlebens hat Johnny Cash etwa 500 Songs selbst geschrieben und mehr als 53 Millionen Tonträger verkauft. Drei Jahre später erscheint posthum das fünfte Album der American Recordings-Reihe: A Hundred Highways. Das Album ist noch erfolgreicher als sein Vorgänger und wird mit Gold ausgezeichnet. Es erreicht Platz 1 in den amerikanischen Country-Alben-Charts – das letzte Cash-Album, dem dieses bis dahin gelang, war das Album Man in Black aus dem Jahr 1971.
2005 wird das Leben von Johnny Cash verfilmt: Die Filmbiographie Walk the Line, die die Jahre 1944 bis 1968 umfasst, wird mit drei Golden Globes ausgezeichnet und für fünf Oscars nominiert; Reese Witherspoon, die persönlich von Cash und seiner Frau ausgewählt wurde, erhält den Oscar als „Beste Hauptdarstellerin“.
Das 2006 von Sänger Barry Gibb (Bee Gees) erworbene Haus am Old Hickory Lake, in dem Johnny Cash bis zu seinem Tod lebte, brannte ein Jahr später vollständig nieder.

Der einzig Überlebende und oftmals Totgesagte, Jerry Lee Lewis, lässt weiter von sich hören: 1995 erscheint sein lang ersehntes, jedoch etwas überproduziertes Album (Young blood). Darauf musste man immerhin neun Jahre warten. Nach der 2006 erschienenden CD Last Man Standing mit 22 Gaststars, darunter Little Richard, den Rolling Stones, Bruce Springsteen, Ringo Starr und Merke Haggard, folgt bereits 2010 die nächste Veröffentlichung, das Selbstbekenntnis Mean Old Man – nach dem gleichen Konzept wie das Vorgängeralbum.
In vielen Interviews gibt Jerry Lee an, neben sich selbst mit seinem von Gott gegebenen Talent nur drei andere Musiker als Stilisten zu akzeptieren: Al Jolson, Jimmie Rodgers und Hank Williams.
In vielen seiner Lieder besingt er sich oder sein Leben selbst. Oftmals kennzeichnet er die Songs durch seinen Namen. 2005 wird Jerry Lee Lewis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Drei junge Südstaatenburschen schrieben Musikgeschichte und entwickelten sich zur Elite der Entertainer. Sie sind bis heute nicht vergessen; alle auf ihre Weise einmalig, großartig, unverkennbar. Keine Superstars, sondern Mega-Weltstars!